November 26, 2019

Textilien

Die Textilindustrie ist eine der umweltschädlichsten Industrien der Welt. Von der Herstellung der Rohstoffe bis zum Verkauf der Fertigprodukte sind die Auswirkungen auf die Umwelt erheblich. Nur wenige Kleidungshersteller und Textilunternehmen treffen Massnahmen, um ihren Auswirkungen auf den Klimawandel deutlich zu reduzieren.

Als Individuen können wir handeln, indem wir uns für einen nachhaltigen Konsum entscheiden.

Weniger Kleidung kaufen:
  • Wie bei allem anderen Käufen auch, denke ich zuerst über meinen Bedürfnisse und Wünsche nach.Dazu stütze ich mich auf den Artikel “Vor dem Kauf über Bedürfnisse nachdenken”und widerstehe modischen Trends und verlockenden Ausverkäufen.
  • Das Sortieren meiner Kleidung hilft mir über die Grösse meiner Garderobe und die Menge an Kleidungsstücken, die ich nicht oder nur wenig trage, nachzudenken. Solche Kleidungsstücke können verkauft oder zur Wiederverwendung gespendet werden.

Teilen, tauschen, reparieren oder recyceln:
  • Kleidung die ich nicht verwende kann von anderen benutzt werden, anstatt im Schrank zu bleiben. Ich kann sie an Flohmärkten, Kleiderbörsen, in Second-Hand-Läden (z.B. Marta Flohmarkt) oder im Internet (vinted.fr, Vice-Dressing.com, Tutti.ch, …) verkaufen.
  • Ich kann sie auch teilen oder tauschen, indem ich einen Kleidertauschabendn organisiere (Ratschläge des wwf).
  • Schliesslich kann ich sie auch spenden (Brocki, Caritas, Verbände).

Um die Lebensdauer meine Kleidung zu erhöhen, achte ich auf eine umweltfreundliche Pflege (Tieftemperaturwäsche, weniger Schleudern, kein Wäschetrockner) und halte die Wasch- und Pflegehinweise auf dem Etikett ein. Waschen bei geschlossenen Reissverschlüssen, umgedreht und ggf. in einem Wäschenetz, verlängert die Lebensdauer der Kleidung.

Wenn meine Kleidung beschädigt ist, zögere ich nicht mehr sie selbst zu reparieren oder z.B. in einem Repair-Café reparieren zu lassen.
Ich kann ihr auch ein zweites Leben schenken, indem ich sie umwandle (ein Kleid wird zum Rock, ein Pullover mit Löchern in den Ellbogen wird zum Hut, ein T-Shirt wird zur Tragetasche oder zum waschbaren Schwamm,….). Viele Beispiele und Tutorials findet man im Internet.
Und wenn sie überhaupt nicht mehr verwendet werden kann, entsorge ich sie in Abfallsammelstellen oder in geeigneten Containern.


Bewusster Kauf:
  • Beim Kauf denke ich zuerst an gebrauchte Kleider, beim Flohmarkt, in Secondhand Boutiquen und Fachgeschäften (in Luzern: Caritas, Brocki, Ziitlos, Marta Flohmarkt, The Second Hand, Tootsies, PurPur Second-Hand, etc.) oder im Internet.
  • Bei einem Neukauf bevorzuge ich Qualität. Ich wähle wenn möglich Naturfasern (Leinen, Wolle, Hanf, Bio-Baumwolle) und lokale Produkte.
  • Ich überprüfe die Herkunft des von mir gekauften Leders. Ein lokal gegerbtes Leder hat einen kleineren ökologischen Fussabdruck als ein in Asien oder Indien gegerbtes, wo die Anforderungen weniger streng sind. Synthetische Varianten existieren, werden aber aus erdölbasierten Materialien hergestellt und haben die gleichen Probleme wie alle Kunststoffprodukte (Mikropartikel, die sich durch Verschleiß und Waschen in der Umwelt zerstreuen, kürzere Lebensdauer, Problem der Entsorgung).

Ich vermeide große Marken der Fast Fashion, zugunsten von ethischen Modemarken, wenn möglich aus lokaler Produktion.

Webseiten wie wedressfair.fr oder getchanged.net helfen, nachhaltige Modemarken zu finden. Unethische und klimaschädliche Marken zu vermeiden hilft publiceye.ch, i-boycott.org oder i-buycott.org.


Für Fortgeschrittene:
  • Ich unterstütze und schliesse mich den Teams von publiceye.ch und i-boycott.org an, um soziale und ökologische Missbräuche in der Textilindustrie zu verurteilen und an die Öffentlichkeit zu bringen

Mehr Infos: WWF webseite.