November 14, 2019

Sprechen wir über den Tourismus

Laut einer Studie, die 2018 in der Zeitschrift Nature Climate Change veröffentlicht wurde, machte der Tourismus 2013 8% der globalen Treibhausgasemissionen aus (diese Studie berücksichtigt Transport, Unterkunft, Verpflegung und Einkäufe). Da dieser Sektor schnell wächst, steigen die Emissionen ständig.

Er hat auch starke Auswirkungen auf die biologische Vielfalt (Bautätigkeit, grosse Besucherzahlen in Naturgebieten, usw.) und auf das Wasser (erhöhter Verbrauch durch die Vielzahl Touristen, erhöhte Verschmutzung durch ineffiziente oder unterdimensionierte Abwassersysteme).

Die wirksamsten Mittel zur Verringerung der Auswirkungen des Tourismus scheinen zu sein, weniger häufig, weniger weit und länger zu reisen, die Zahl der Touristen insgesamt und damit die Zahl der Flugzeuge auf dem Planeten zu verringern.

Einige Ideen für eine andere Reise:
  • Ich praktiziere den langsamen Tourismus (Slow-Tourismus), d.h. weniger oft, aber länger zu bleiben und im Rhythmus der lokalen Bevölkerung zu leben.
  • Ich wähle nahegelegene Ziele und weniger umweltschädliche Verkehrsmittel (Zug, Fahrrad, Segelboot, etc.).

Laut WWF erzeugt ein Hin- und Rückflug von Zürich nach Neuseeland 9 Tonnen CO2 pro Person. In der Schweiz benötigt eine einzelne Person durchschnittlich 8 Monate, um die gleiche Menge an Treibhausgasen zu produzieren.

  • Ich meide Kreuzfahrtschiffe. Diese schwimmenden Städte haben erhebliche und vielfältige Auswirkungen: Luftverschmutzung, Abwasserausstoss, auf See freigesetzte Treibstoffe, Lebensmittel- und Kunststoffabfälle.
  • Ich reise auf eine originelle Art und Weise, lokal: Wandern, Radfahren, Hausboot, Eselreiten, … Und warum nicht in einer Hütte, einem Wohnwagen oder einer Jurte schlafen, um mehr Exotik zu erleben?
  • Ich benutze zur Vorbereitung meiner Reise die App Fairtrip (App für nachhaltigen Tourismus).

Während meiner Reise:
  • Ich wähle Hotels, die keine Einwegprodukte anbieten. Ich kann auch mieten oder campen, um selbst kochen zu können.
  • Ich bereite meine Reise vor, indem ich Adressen mit Offenverkauf und Märkte identifiziere.
  • Ich benutze wiederverwendbare Gepäcketiketten.
  • Ich nehme eine wiederverwendbare Feldflasche und eine Tasse mit. Während der Reise kann ich herausfinden, wo ich sie auffüllen kann, z.B. über die App Tap (findtap.com).
  • Im Urlaub wie zu Hause wende ich weiterhin alle guten Taten des Alltags an: Ich respektiere die Natur, ich sammle meine Abfälle, ich verwerte so viel wie möglich, ich spare Wasser, Strom, …
  • Ich benutze meinen gesunden Menschenverstand: Ich lasse mich nicht von den schlechten Praktiken anderer beeinflussen.
  • Ich bringe Souvenirs von lokalen Handwerkern und nicht aus dem Airport-Shop mit. Erlebnisse, Fotos, Geschichten, Gewürze oder lokale kulinarische Spezialitäten können auch materielle Erinnerungen ersetzen.


Für Fortgeschrittene:
  • Finden Sie Ihr persönliches Gleichgewicht, um die ideale Reise zu realisieren, welche negative Umwelteinflüsse minimiert und den positiven Beitrag der Reise maximiert.
  • Wenn die Nutzung des Flugzeugs für eine Reise unerlässlich ist, ist es möglich, die Emissionen des Fluges auf einer Website wie z.B. myclimate.org zu kompensieren.
  • Reisen via Stellvertreter können auch angenehm sein: Filme, Bücher, Reiseberichte, Konferenzen, Weltküche, Austausch mit Menschen aus anderen Kulturen, …


Für weitere Informationen: